Daten und Algorithmen sind Privatbesitz
„Wenn Du nicht zahlst bist Du das
Produkt und nicht der Kunde!“
Es sind die kommerziellen Anbieter,
die das Internet, die BDA Anwendungen
entwickelt und groß gemacht haben.
Die enormen Gewinne treiben die
Entwicklung weiter. Die größten Unternehmen
der Welt sind hier entstanden.
Ziele und Produkte:
• Personalisierte Werbung / Dienste,
Kundenbindung
• Identifikation von relevanten
Lebensereignissen /Interessen
• Suchmaschinen
• Orga Social Media Dienste
• Partnerbörsen
• Navigation mit Augmented Reality
• Bewerbungsverfahren,
Lernprognosen...
• Automatische Texte, Journalismus
• Echtzeitübersetzung
Im kommerziellen Bereich sind BDA
und ADM Kapital und Geschäftsgeheimnis,
eigens von Firmen entwickelte
Werkzeuge, auf die ein Besitzanspruch
erhoben wird.
Verwaltung, Kriminalitätsprophylaxe
und Überwachung
Das Normale wird abgebildet, Verwaltung
ist vernetzt, Abweichler können
erkannt werden, Missbrauch eingeschlossen:
• Identifikation von Personen:
Zugehörigkeit zu Geschlecht, Alter,
sozialen, kulturellen Milieus,
Einstellungen, politische, religiöse
Orientierungen...
• Rolle des Einzelnen in Netzwerken
• potenziell kriminelle Gruppen,
Einzelpersonen oder Orte mit
erhöhtem Risiko von Straftaten
• Gruppen und Personen, die zur
politischen Opposition gehören,
Wählergruppen, „Staatsfeinde“,
Terroristen, risikoreiche
Autofahrer, Suchtkranke etc.
• Social Scores (Anreizsysteme für
gesellschaftlich nützliches
Verhalten) können direkt oder
indirekt eingeführt werden
• Open Data, direkte Demokratie/
Beteiligungsverfahren werden
möglich
Staatliche Stellen können Bürgerinteressen
umsetzen aber auch autoritäre
Herrschaft realisieren. Datenanalysen
geben ihnen mächtige
Instrumente an die Hand.
Individualisierung von
Verantwortung
Datensammlung rückt an den Körper
und die Psyche heran und erfasst massenhaft Körperdaten. Weareables,
Fitnesstracker (auch in Smartphones
und Kopfhörern) und medizinische Geräte
liefern Körperdaten:
• Herzfrequenz
• Stimme
• Atmung
• Zuckerwerte
• Blutdruck
• Schlafverhalten
• Ess- und Bewegungsverhalten etc.
Das erlaubt es, Krankheitsrisiken
wie z.B. Übergewicht,
Parkinson, Epidemien aber auch Gesundheitsverhalten, Alter oder Schwangerschaft zu erkennen und
das gesundheitsbezogene Verhalten zu kontrollieren. Weniger leistungsfähige
Menschen könnten diskriminiert
werden.
Große Datenmengen - oft mit brisanten personenbezogenen Inhalten - werden im Medizinsystem gesammelt und ausgewertet.
Das wirft viele ethische
Fragen auf: Inwieweit darf ein
Bilderkennungsver-fahren entwickelt
werden, das Homosexuelle erkennt?
Wem gehören die Daten und
das Wissen über die Natur?
Ein großes Potenzial für Prognosen
von Naturereignissen, das Verständnis
von ökologischen Zusammenhängen,
des Aufbaus lebender Organismen
und der DNA bietet die
Auswertung z.B. von:
• Klima-, Wetterdaten
• Daten über Tier- und
Pflanzenpopulationen
• Daten aus der industriellen
Landwirtschaft
• Auswertungen von
Satellitenaufnahmen
• Seismografen
• Daten aus Meeresbiologie und Bioforschung
Diese Möglichkeiten bieten große
Chancen für wissenschaftlichen Fortschritt,
aber auch für die totale Unterwerfung
und Neukonstruktion der
Natur.
Das Patentieren von Gensequenzen
oder optimierten Lebewesen zeigt,
dass eine in Daten aufgelöste Natur zu Privatbesitz und zur Spielwiese werden könnte.
Steuerung, Prophylaxe
und Überwachung
Immer mehr technische Geräte sind
vernetzt und digital gesteuert:
• Kameras, Mikrophone, Weareables
• Smart-home
• Internet der Dinge
• Industrie 4.0
• Verkehr: computergestütztes
Fahren, Flugverkehr, Nahverkehr
• Energiemanagement
• Navigation, Wetterstationen, GPS
• Drohnen, Satelliten, militärische
Anwendungen
Enorme Möglichkeiten ergeben sich, um unsere kultivierte,
technisierte Umgebung genau
zu steuern und menschliche Arbeitskräfte
zu unterstützen. Das beinhaltet jedoch
Risiken, Menschen zu ersetzen.
Diese Systeme werden anfällig
für Cyber-Kriminalität und
Geheimdienste.
Die Abhängigkeit von störungsfreier
Elektrizität und Vernetzung
steigt. Arbeitsplätze
werden verloren gehen. Es entsteht
eine Welt, in der immer
öfter Maschinen enscheiden.
Die Anwendungsbereiche wachsen.
„Beim Scoring erfolgt die zahlenmäßige Bewertung einer Eigenschaft einer Person durch die mathematisch statistische Analyse von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit, um ihr zukünftiges Verhalten vorherzusagen. Das bedeutet, einer Person wird ein individueller Scorewert als Ausdruck eines bestimmten für sie vorhergesagten Verhaltens zugeordnet.
Scoring basiert dabei auf der Annahme, dass bei Vorliegen bestimmter vergleichbarer Merkmale anderer Personen ein ähnliches Verhalten vorausgesagt werden kann. So kann es auf der Basis schon weniger Daten zu einer Person – wie der Adresse – zu Risikoeinschätzungen kommen.
Diese Einschätzung kann sich auf ganz verschiedene Bereiche menschlichen Verhaltens beziehen: auf die zukünftige Arbeitsleistung, auf die Vorhersage kriminellen Verhaltens oder zur Prognose des Gesundheitszustands.
Am häufigsten und bekanntesten ist das Scoring hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit, mit der eine Person eine Rechnung zahlen oder einen Kredit zurückzahlen wird, wie es zum Beispiel die Schufa macht.
Heute stehen neben den Informationen der Auskunfteien weit mehr Quellen zur Verfügung, um individuelle Risikoprofile und somit individuelle Preise für Kunden zu erstellen. So wertet etwa der Versicherer Axa Global Direct nach eigenen Angaben ca. 50 Variablen aus, um daraus die individuelle Prämie zu ermitteln – darunter Browser-Cookies, das Einkaufsverhalten oder Einträge bei Facebook.“
(Vgl. Heuer/Tranberg, 2013, S. 120, zit. nach klicksafe.de)
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Bubblesort
Spiel zu Sortieralgorithmen im Themenpaket "Was ist ein Algorithmus?".
FreiTag
Mit dieser Mitmachgeschichte für Jugendliche erfolgt ein spielerischer Einstieg in das Thema Datenfluss und -speicherung.
Big Datapoly
Nach dem Vorbild des Monopoly-Brettspiels geht es darum, spielerisch ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wo, welche und wie viele Daten von Institutionen, Firmen, Diensten und Technologien gesammelt werden.
Verbrechensvorhersage, 03:33 Min.
Big Data im Polizeialltag - Wie der Computer Verbrechen vorhersagt.
Produktion Quarks & Co., WDR
ANNA: Beobachtet und Bewertet – In einer nicht allzu fernen Zukunft II
Welche Auswirkungen Big Data haben kann zeigt die fiktive Geschichte von Anna.
Produktion: Mario Sixtus, ein Projekt von iRights e.V.
Hansaring 84-86
50670 Köln
0221 130 5615-0
www.jfc.info
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Kontakt: Gerda Sieben und Esther Lordieck
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