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Woher kommen Daten?

(1) Datamining

“That’s No Phone. That’s My Tracker.”

(New York Times, 2012) 


Daten haben viele Quellen: überall, wo Sensoren Signale digitalisieren, verarbeiten und im Netz weiterleiten, können Daten gesammelt werden. Töne, Sprache, Bilder, Temperatur, Schwerkraft, Beschleunigung, geografischer Ort und Höhe, Druck können digital erfasst werden.

1. Online Aktivitäten und
Smartphone

Wichtigster „Datenstaubsauger“ in unserem Leben ist heute das Smartphone. Der „Spion in der
Hosentasche“ verfügt über viele Sensoren. Unser Umgang damit, vor allem unsere Aktivitäten im Internet liefern große Mengen an Informationen. Auf nichtstaatlicher Seite sind Facebook mit What‘s App und Instagram, Amazon, Apple und Alphabet/ Google hier die größten Big Data Akteure.

2. Internet der Dinge

Immer mehr Maschinen, Haushaltsgeräte, Industrieanlagen,
Verkehrsinfrastruktur sind nun ebenfalls mit dem Internet verknüpft und liefern Daten.

Auch über Chipkarten gesammelt lassen sich Daten speichern, sammeln und verknüpfen, z.B. Payback, Bankkarte, Gesundheitskarte. 

3. Tracking im öffentlichen
Raum

Videokameras, Mikrophone, Trackinginstrumente in Autos (GPS, Fahrverhalten) liefern weitere Daten.

Im Gesundheitssystem, in den öffentlichen Verwaltungen,
in öffentlichen Verkehrsmitteln, bei Naturbeobachtung, über Drohnen und Satelliten werden Daten im öffentlichen Raum gesammelt.

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Grafik Datenmassen
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Tracking im Internet 

„Im Internet bedeutet Tracking, dass unser Surf-, Nutzungs- und Konsumverhalten beobachtet wird. Für das Sammeln von Informationen auf den Webseiten werden Cookies eingesetzt. Diese kleinen Dateien verfolgen uns im gesamten Web und dienen in erster Linie Werbe- und Marketingzwecken. Jeder Nutzer erhält dabei eine ID-Nummer, über die er immer wieder erkannt wird.

Der Besuch einer Webseite löst im Durchschnitt 56 Tracking-Vorgänge aus, die zu 40 Prozent von großen Werbenetzwerken ausgehen. Ziel ist es, dem Nutzer unmittelbar beim Aufruf einer Webseite eine auf ihn zugeschnittene Werbung zeigen zu können. Dazu laufen im Hintergrund Online-Auktionen ab, bei denen automatisierte Systeme in Millisekunden Werbung für Webseiten verkaufen.“ (Vgl. Heuer/Tranberg, 2013, S. 101., zit. nach klicksafe.de)

...wer verkauft und nutzt die Daten? 


Weltweiter Datenhandel

Zunächst werden die von den (großen) Anbietern gesammelten Daten von diesen selbst genutzt, um z.B. für die Nutzer Angebote und Komfort zu schaffen: Auf What's App sehen wir, wer noch dabei ist, goggle bietet eine leistungsfähige Suchfunktion, etc.. Doch können und werden auf Basis dieser Daten neue Dienste entwickelt und Dritten angeboten, z.B. "Verteiler" für gezielte Werbung. Das ist bei facebook das eigentliche Geschäftsmodell. Wer diese Dienste kauft, muss nicht unbedingt selbst über die Daten verfügen, dennoch erreichen über die Werbedienste von z.B. facebook Informationen ganz gezielt bestimmte Nutzergruppen. Diese haben jedenfalls keinen Einfluss darauf, wer solche Dienste/Verteiler nutzt. Es kann sich um Werbung für Produkte, aber auch um politische Beeinflussung handeln. Dass dabei auch die Daten selbst in die Hände von Dritten gelangen können, zeigt der Fall facebook-Cambridge Analytica. 

Daten als "das neue Öl" haben einen hohen Wert. Ganz oder halb legal werden große Datensätze (anonymisiert oder offen) gehandelt. Weltweit haben sich Datenbroker entwickelt, die Daten sammeln, aufbereiten und verkaufen, z.B. die Analyse- und Werbeplattform Flurry oder die US-Firma Acxiom. Auf Basis der großen Datenmengen haben sich weltweit Datenbroker entwickelt, die Daten sammeln, aufbereiten und verkaufen, z.B. die Analyse- und Werbeplattform Flurry oder die US-Firma Acxiom.

  • Data-Broker
    „Internationale Player im Geschäft mit den persönlichen Daten in den USA – sogenannte Data Broker - verfügen über umfangreiche Dossiers über die gesamte Bevölkerung, sammeln laut der US-amerikanischen Federal Trade Commission Daten über KonsumentInnen aus umfassenden Online- und Offline-Quellen und speichern diese teils unbefristet – und zwar größtenteils ohne das Wissen der Konsumenten. (...)“
  • acxiom.com: Daten über 700 Millionen Menschen
    „Die US-Firma Acxiom verfügt etwa über umfangreiche Dossiers mit bis zu 3.000 einzelnen Eigenschaften von etwa 700 Millionen Menschen. Acxiom ist auch in Deutschland tätig und besitzt laut der Wochenzeitung Die Zeit Daten über 44 Millionen Deutsche. (...)“
    Das Facebook Marketing Partner Programm von Axciom
  • Tracking über Apps und Geräte hinweg
    „Die Analyse- und Werbeplattform Flurry ist global auf 1,4 Milliarden Smartphones und Tablets installiert und  zeichnet die Nutzungsaktivitäten in 540.000 Apps auf. (...) Tausende Firmen in den Bereichen Online-Tracking, Analyse und Werbung identifizieren NutzerInnen über Websites, Apps und Geräte hinweg. (...) Beim Aufruf beinahe aller populären Websites wird jeder einzelne Klick an mehrere Dritt-Unternehmen übertragen, ebenso bei vielen Smartphone-Apps.“
    Wolfie Christl: Kommerzielle digitale Überwachung im Alltag, Studie im Auftrag der Bundesarbeitskammer Wien, November 2014
  • Cambridge Analytica: Big Data und Wahlen
    Cambridge Analytica (CA) ist im April 2018 im Zusammenhang mit dem Datenskandal bei facebook in der öffentlichen Diskussion. Es ist ein 2014 von der britischen SCL Group gegründetes Datenanalyse-Unternehmen mit Hauptsitz in New York City. Cambridge Analytica nutzt und analysiert in großem Stil Daten mit dem Ziel, Nutzergruppen zu identifizieren und durch gezielte Ansprache zu beeinflussen. (Mikrotargeting). Neben der Produktwerbung bietet es politische Services an. 
    (Vgl. Wikipedia)

    Das Unternehmen auf seiner Homepage: 
    "Data drives all we do. We are the global leader in data-driven campaigning with over 25 years of experience, supporting more than 100 campaigns across five continents. Within the United States alone, we have played a pivotal role in winning presidential races as well as congressional and state elections." (ca-political.com, 12.04.2018) 

Tipps zur Vertiefung

Life Profiler
Performatives Rollenspiel als "Live Statistik". Für 15-25 Personen, ab 14 Jahre.

NFC-Chip Rallye von SIN
In dieser digitale Simulation für Jugendliche führen unscheinbare Fragestellungen, beispielsweise nach Hobbies, Urlaubsplänen oder Lieblingsgerichten, zu einem Analyseergebnis, das irritiert und zur Diskussion anregt. 

Online-Spiel: Datenschutz in Apps von SIN
Am Beispiel der YouTube-App wird für Kinder dargelegt, welche Informationen an App-Anbieter übermittelt werden. 

Berechneter Alltag, 03:11 Min.
Algorithmen in der Navigation, der Liebe oder an der Börse - die verschiedenen Themenfelder von Big Data werden hier veranschaulicht.
Produktion Quarks & Co., WDR

ANNA - Das vernetzte Leben: In einer nicht allzu fernen Zukunft
Am Beispiel der Protagonistin Anna wird das Smart Home erklärt.
Produktion: Mario Sixtus, ein Projekt von iRights e.V.

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